Der peloponnefische Krieg. 4b1 — 404.
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blockieren und zu plündern. Für die Spartaner ergab sich folgender K r i e g s p l a n: in Attika einzufallen und das Land zu verwüsten, während sie auf eine Belagerung der Stadt verzichten mußten; zugleich die Bundesgenossen Athens zum Äbfall zu bringen.
So konnte denn in diesem Kriege „zwischen Dogge und Fisch" zunächst keine der beiden Parteien erwarten, die andere völlig zu vernichten; sie mußten sich darauf beschränken, sich gegenseitig möglichst zu schädigen und dadurch zu ermatten. Andrerseits ist für den Charakter des Krieges wesentlich, daß er zugleich ein Krieg der aristokratischen und demokratischen Partei, d. H. im wesentlichen der Besitzenden und der Nichtbesitzenden war, der in vielen Städten zum Bürgerkrieg, Vaterlandsverrat und den ärgsten Greueln führte.
§ 54. Der archidamische Krieg. Die ersten 10 Jahre des Krieges 43i^Bt§ sind benannt nach dem spartanischen König Archidamos; dieser Die Peiopon-befehligte in den ersten Kriegsjahren das Heer, das in Attika "gftttfo” einfiel, das Getreide vernichtete und die Ölbäume abhieb, aber nach einigen Wochen wieder abzog. Ein gewaltiger Bundesgenosse wurde für ihn die Pest, die im zweiten Kriegsjahr aus dem Orient eingeschleppt wurde, in der eng zusammengedrängten Bevölkerung mehrere Jahre furchtbar hauste und alle sittliche Ordnung zu erschüttern drohte.
Der Mißstimmung über das Unglück fiel P e r i k l e s zum Opfer, der abgesetzt, der Unterschlagung angeklagt und zu einer Geldbuße verurteilt wurde; ihm starben damals zwei Söhne an der Pest, und als ihn die von neuem erwachende Gunst des Volkes in sein Amt wiedereinsetzte, wurde er selbst im Jahre 429 von der Krankheit hinweggerafft.
Ihn konnten die Männer nicht ersetzen, die als Volksredner und Feldherren von nun an die erste Rolle spielten: weder der reiche Gerbereibesitzer K l e o n, dessen leidenschaftliches, immer zum Äußersten neigendes Wesen zur Leitung der athenischen Politik in schwerer Zeit nicht geeignet war, noch der Führer der Gemäßigten, N i k i a s , Bergwerksbesitzer und einer der reichsten Männer Athens, ein hochangesehener ^
Mann, aber eine zu wenig energische und entschlußkräftige Persönlichkeit. A Zugleich kämpfte man auf dem Gebiete der Bundesgenossen und aussß zur See. Potidäa nahmen die Athener nach mehrjähriger Be- tl Q' lagerung und schweren Verlusten an Menschen und Geld; dafür fiel P l a t ä ä nach langen Kämpfen in die Hand der Thebaner, die den Rest der männlichen Bevölkerung hinrichteten. M y t i l e n e auf Lesbos fiel zum Feinde ab; aber die Athener sandten eine starke Flotte dorthin
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Die Raubkriege Ludwigs Xiv. und die Türkenkriege.
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wurde und der äußere Prunk und Aufwand zu der politischen Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit in grellem Gegensatz stand.
Die Rauökriege Ludwigs Xiv. und die Türkenkriege.
§ 20. Die europäische Lage. Dem zentralisierten Staatswesen, zu dem sich Frankreich unter Ludwig Xiv. entwickelte, war keiner der Nachbarstaaten gewachsen. Das Deutsche Reich war wirtschaftlich durch den Deutschland. Dreißigjährigen Krieg auf das schwerste geschädigt, politisch, seit Meneichs-stände souverän geworden waren, völlig ohnmächtig; im Rheinbünde hatte sich ein Teil von ihnen bereits an Frankreich angeschlossen. Leopold I. war ein Kaiser, dem es an Energie und Willenskraft gebrach. Die Finanzen Österreichs waren fast immer zerrüttet; zudem war es von den Türken bedroht. Der einzige deutsche Fürst, der eine kraftvolle Politik vertrat, war Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg.
Spanien war trotz seines großen Landbesitzes schon durch dessen Spanien. Zersplitterung Frankreich gegenüber im Nachteil. Dazu kam die Untüchtigkeit seiner Könige, die Verwahrlosung seiner Finanzen, die Verarmung des Volkes, der Niedergang der Industrie und des Handels; so erschien es als im vollen Verfall begriffen.
England, wo Cromwell eben noch eine großartige, protestantische England. Politik getrieben hatte, trat unter Karl Ii., der Dünkirchen an Ludwig Xiv. verkaufte, bald in ein Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich. Schweden stand seit dem Dreißigjährigen Kriege zu Frankreich in guten Schweden. Beziehungen. In Holland endlich war seit dem Tode Wilhelms Ii. von Holland. Oranien, dessen Sohn Wilhelm Iii. erst nach seinem Tode geboren wurde, die kaufmännische Aristokratie am Ruder, welche das oranisch gesinnte Heer absichtlich verfallen ließ. So war die europäische Lage einer französischen Eroberungspolitik im höchsten Maße günstig.
§ 21. Der erste Raubkrieg. Ludwig Xiv. richtete seine Waffen zunächst gegen Spanien, wo im Jahre 1665 auf Philipp Iv. der unmündige, geistig und körperlich schwache Karl Ii. gefolgt war. Seine Truppen fanden, als sie 1667 in^^i^-spamsl^n-Emderlnii^?. einrüsten, fast keinen Widerstand. Da legten sich Holland, England und Schweden, zur Tripelallianz vereinigt, ins Mittel; Spanien trat im Frieden (1668) zwölf niederländische Grenzplätze an Frankreich ab.
§ 22. Der zweite Raubkrieg. 1672—1679. Nach diesem Erfolge Raubkrieg wandte sich Ludwig gegen Holland, das ihm in der Tripelallianz ent-1 ^679bi§
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Die Raubkriege Ludwigs Xiv. und die Türkenkriege.
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Frieden von Nimwegen, in welchem Spanien wiederum eine Reihe U^vou niederländischer Grenzplätze und zugleich die Franche Comt6, der Kaiser 1678 u. 79. Freiburg im Breisgau an Frankreich abtrat. Allein vermochte der Kurfürst von Brandenburg den Franzosen, deren Truppen bereits bei Minden standen, nicht zu widerstehen; er gab im Frieden von St. Germain seine§^5« Eroberungen an Schweden zurück. 1679-
§ 23. Die Reunionen. Straßburg. Nachdem Ludwig diesen Krieg siegreich durchgeführt hatte, glaubte er ungestraft alles Recht mit Füßen treten zu dürfen. Er stellte den Grundsatz auf, daß die „Dependenzen und gteu®{=nen Pertinenzen" der 1648,1668 und 1678/79 abgetretenen Landschaften, d. H.
Gebiete, die zu ihnen je in einem Abhängigkeitsverhältnis gestanden hätten, ebenfalls rechtlich der Krone Frankreich gehörten, und setzte in Metz, Breisach und Besaneon sogenannte Reunionskammern ein, welche diese Verhältnisse untersuchen sollten. Auf Grund dessen wurde eine Reihe von Gebieten von französischen Truppen besetzt, unter anderen Zweibrücken, das Ludwigs bisherigem Bundesgenossen Karl Xi. von Schweden gehörte. Im September 1681 wurde darauf die Stadtstraß- ®{ß^ur9 bürg im Einverständnis mit dem französisch gesinnten Bischof Fürstenberg mitten im Frieden von französischen Truppen umstellt und trotz der deutschen Gesinnung des größten Teiles der Bürgerschaft Frankreich einverleibt.
Obwohl sich Ludwig gleichzeitig Übergriffe in den spanischen Niederlanden und in Italien erlaubte, wagte es niemand ihm mit den Waffen entgegenzutreten. In Deutschland wurden die Versuche zum Widerstand schon dadurch vereitelt, daß einerseits der Kurfürst von Brandenburg seit dem Frieden von St. Germain mit Ludwig ein Bündnis abgeschlossen hatte, andrerseits ein großer — der letzte — Angriffskrieg der Türken Österreich in die größte Gefahr brachte. So wurden in dem Waffenstillstand von Regensburg die reunierten Lande sowie Straßburg Lud- 1684. wig überlassen.
§ 24. Die Türken vor Wien. 1683. In Ungarn hatte die kaiser-liche Regierung die Niederwerfung einer Magnatenverschwörung zum Anlaß genommen, die Verfassung aufzuheben und zugleich gegen den Protestantismus einzuschreiten. Die Folge davon war ein Aufstand gewesen, der immer weiter um sich griff. Die Aufständischen riefen die Hilfe der Türken an; und 1683 erschien der Großwesir Kara Mustafa mitd^Turkn einem Heere von mehr als 200 000 Mann vor Wien. Aber mit außer- 1683.
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Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. 1648 —1786.
Zu den inneren Kämpfen trat ein Krieg mit den Niederlanden, verhafte 1651** ania&t durch eine handelspolitische Maßregel des Parlaments, die Navigationsakte. Sie bestimmte, daß Erzeugnisse eines fremden Landes nur auf Schiffen dieses Landes selbst oder auf englischen Schiffen, daß insbesondere Erzeugnisse der englischen Kolonien in Nordamerika nur auf englischen Schiffen nach England gebracht werden dürften; sie hatte den Zweck, den Zwischenhandel der Niederländer zu schädigen und die Sänlb! Stieg! englische Handelsmarine zu heben. Die Folge war, daß die N i e d e r -lande, damals die erste Seemacht der Welt, an England den Krieg erklärten (1651—1654). Aber die junge englische Flotte unter Blake errang eine Reihe von Erfolgen über die niederländischen Admirale T r o m p und d e R u y t e r; im Frieden erkannten die Niederlande die Navigationsakte an und wiesen die Stuarts aus dem Lande.
Indessen war bereits 1653 das Rumpfparlament durch Cromwell, der sich auf das Heer stützte, gesprengt worden?) Im Dezember desselben Jahres wurde ihm von einer Versammlung der höheren Offiziere die Würde erssa e*ne§ Lord-Protektors von England auf Lebenszeit übertragen.
Protektor.
^Macht.^ § 7. Das Protektorat. 1653—1658. Als Protektor besaß Crorn-befugnis. well die Macht des Königs ohne seinen Namen, zumal nachdem er 1657 das Recht erhalten hatte, seinen Nachfolger zu ernennen; den ihm damals vom Parlament angebotenen Königstitel lehnte er mit Rücksicht auf die Stimmung des Heeres ab. Er befehligte die Land- und Seemacht; Karls I. Residenz Whitehall diente ihm als Wohnung. Ihm zur Seite stand ein Staatsrat. Die gesetzgebende Gewalt stand dem Parlament zu, in welchem auch Abgeordnete von Schottland und Irland saßen; 1657 wurde zum Unterhaus auch wieder ein Oberhaus gefügt. Indessen führten Cromwells Versuche, im Einvernehmen mit dem Parlament eine dauernde Ordnung des Staates auszurichten, zu keinem Erfolg. Zweimal löste er das Parlament auf; immer wieder sah er sich genötigt, zur Militärherrschaft zurückzukehren; auf das Heer gestützt, unterdrückte er jeden Widerstand und hielt die Ruhe mit Strenge aufrecht.
Poüttk. Diese Konzentration der Macht Großbritanniens unter einer zielbewußten Regierung gestattete nach langer Unterbrechung wieder eine tatkräftige Politik nach außen. Auf den holländischen Krieg folgte nach Abschluß eines Bündnisses mit dem von Mazarin regierten 6ög4crfrankreich ein Krieg mit Spanien, in dem die Insel
1) Das darauf zusammenberufene, aus Independenten bestehende Barebone-Parlament mußte bald wieder aufgelöst werden.
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Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. 1648 — 1786.
Nrlowitz" 1697 eine vernichtende Niederlage bei. 1699 schlossen sie den Frieden 1699. von Karlowitz, in dem sie fast ganz Ungarn an Österreich, Morea an Venedig, Asow an Peter von Rußland abtraten.
So hat die Regierung Leopolds I., desselben Kaisers, der Straßburg in französische Hände fallen ließ, das Ergebnis einer außerordentlichen Machtverstärkung des Hauses Habsburg gehabt. An der Donau war eine Großmacht entstanden. Und bereits winkte den deutschen Habsburgern ein noch größerer Gewinn: Spanien.
Der spanische Ervfolgekrieg. 1701-1713.
§ 27. Vorgeschichte. Man erwartete längst mit Spannung das Ende des kränklichen und kinderlosen Karl. Ii. von Spanien. Auf sein Erbe Erbansprüche. erhob einerseits Kaiser Leopold I. als Gemahl der verstorbenen jüngeren Schwester Karls, Margarete Theresia, und als Vertreter der deutschen Linie des Hauses Habsburg für seinen zweiten Sohn Karl Anspruch: andrerseits Ludwig Xiv. als Gemahl der älteren Schwester Karls, Maria Theresia, trotzdem diese Verzicht geleistet hatte, für seinen zweiten Enkel Philipp von Anjou; endlich aber auch Kurfürst Max Emanuel von Bayern, der die einzige Tochter Leopolds I. und der Margarete Theresia geheiratet hatte, für seinen Sohn, den Kurprinzen.
Seemächte diesen dynastischen Interessen aber traten die politischen und kom-
merziellen Interessen hinzu, welche die unter der Regierung Wilhelms Iii. vereinigten Seemächte England und Holland geltend machten: sie fürchteten, wenn das spanische Erbe an einen französischen Prinzen fiele, nicht nur eine gefährliche Verschiebung des europäischen Gleichgewichts, sondern auch, daß Frankreich den gewinnbringenden Handel mit dem spanischen Amerika und die Versorgung des industriearmen spanischen Mutterlandes mit gewerblichen Erzeugnissen sich vorbehalten und andere Nationen davon ausschließen würde.
Teilungs. Wilhelm von Omnien begann infolgedessen Verhandlungen mit vertrag, Xiv. und bewog ihn zu einem Teilungsvertrage, nach
welchem der Kurprinz von Bayern als Haupterbe anerkannt werden, die italienischen Besitzungen Spaniens aber teils an Frankreich, teils an Österreich fallen sollten. Aber der Kurprinz starb 1699 plötzlich. Zudem war in Spanien Hof und Volk gegen jede Teilung des Reiches, und Karlsii. Karl Ii. ließ sich von der französischen Partei an seinem Hofe bestimmen, ^1700 $6ilipp von Anjou als Erben einzusetzen. Als er 1700 starb, entschied sich Ludwig Xiv. für Annahme der spanischen Krone; Philipp V. ging nach Spanien und fand überall Anerkennung.
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Morea Venedig Donau Spanien Spanien Karls Karls England Holland Frankreich Amerika Bayern Spaniens Frankreich Spanien_Hof Karlsii Spanien
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Das Zeitalter des Emporkommens Preußens. 1648 —1780.
deutschland einen großen Erfolg zu erringen. Hier hatten sich die Franzosen mit den Bayern bereinigt; aber ihr Einfall nach Tirol wurde durch eine Volkserhebung bereitelt; und 1704 wurden sie von Prinz Eugen itrtb Marlborough bei Höchstädt und Blindheim (engl. Blenheim) besiegt und Bayern von den Kaiserlichen besetzt.
Italien/ Während 1705 die Verbündeten keine Fortschritte machten, gelang es
1706. ihnen 1706 sowohl Italien als die Niederlande zu erobern. Eugen trug den großen Sieg von Stur srtimbon. wohin er dem belagerten Herzog von Saboyen durch einen kühnen Marsch zu Hilfe gekommen war und wo sich die von Leopold von Dessau geführten Brandenburger ebenso auszeichneten wie schon bei Höchstädt. Die Folge der Schlacht war, daß die Feinde Mai-Erobemng land und im nächsten Jahre auch Neapel räumten. Indessen siegte Marl-^1706^'öorough bei Ramiiii.es, nahm eine ganze Reihe von Festungen und brachte so die Niederlande in seine Gewalt. 1707 stockten die kriegerischen Unternehmungen wiederum, da damals Karl Xii. bort Schweden in Behauung Sachsen stand und man sein Eingreifen in den Krieg befürchtete. Nachdem Niederlande, sich öfter 1708 die beiden Feldherren der Verbündeten in den Niederlanden 1708.bereinigt hatten, wurden die Franzosen 1708 bei Oudenarde und 1709 ' in der mörderischen Schlacht bei Malplaquet geschlagen. Bereits hatten die Verbündeten die Grenzen Frankreichs überschritten.
^Äernii“ Dagegen gelang es ihnen nicht, Philipp V. Spanien zu entreißen.
Spaniens. Zwar hatte Karl, als König von Spanien Karl Iii., der mit englischer Hilfe in Katalonien gelandet war, in dieser Landschaft Anerkennung gefunden; zweimal wurde Philipp aus seiner Hauptstadt bertrieben, das 1710. zweite Mal von Karl selbst, der in Madrid einzog; aber beide Male mußte diese Stadt wieder geräumt werden, und Karl behauptete sich nur in Barcelona, während zugleich die Engländer das von ihnen eroberte Gibraltar und die Insel Menorca festhielten.
Handlungen' Immerhin waren Ludwigs Xiv. Hilfsquellen so böllig erschöpft, daß er sich nicht nur erbot, auf das spanische Erbe zu bergichten, sondern sogar Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu zahlen. Die Forderung dagegen, seine eignen Truppen gegen ihn marschieren zu lassen, lehnte er ab. Da trat plötzlich ein Umschwung ein. Einerseits wurde in England das R^runys.regiment der Whigs und ihres Verbündeten Marlborough gestürzt und Eng^d dieser und seine Gemahlin ihrer Sinter entsetzt; ein Torykabinet unter St. John (nachher Lord Bolingbroke) kam ans Ruder, das dem Frieden Joschhsi ^neigte. Andrerseits starb plötzlich Joseph L, ohne Söhne zu hinterlassen, und die Habsburgischen Lande fielen an seinen Bruder Karl, der als
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Der spanische Erbfolgekrieg. 1701 —1713.
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Karl Vi. zum deutschen Kaiser gewählt wurde; die Seemächte wünschten aber nicht, daß durch ihn das Reich Karls V. wiederhergestellt würde. 1740.
So zerfiel die Allianz. 1713 wurde der Friede zu Utrecht ge= 6ön unecht schlossen, an dem nur Kaiser und Reich nicht teilnahmen. Diese schlossen 1713. sich erst 1714 dem Frieden an. Es wurde folgendes bestimmt: Spanien und die Kolonien sollten Philipp V. verbleiben, die Kronen von Frankreich und Spanien aber für immer unvereinbar sein. Dem Kaiser wurden die Niederlande, Mailand, Neapel und Sardinien zugesprochen. Der Herzog von Savoyen erhielt Sizilien als Königreich, wurde aber bald darauf vom Kaiser genötigt dafür Sardinien einzutauschen. Erigland gewann in diesem Kriege Gibraltar und Menorca, ferner die Länder an der Hudsonbai, Neufundland und Neuschottland; die Erbfolge des Hauses Hannover wurde von Frankreich anerkannt. Preußen wurde mit der Anerkennung der Königskrone und dem Oberquartier Geldern abgefunden; das Deutsche Reich mußte auf die Rückgabe von Straßburg und Landau verzichten; den Kurfürsten von Bayern und Köln wurden ihre.länder und Würden zurückgegeben.
Die wesentlichsten Ergebnisse des gewaltigen Krieges waren, außer Ergebnisse, daß jetzt ein Bourbone auf dem spanischen Throne saß, einerseits der große Machtaufschwung Österreichs, das nach der-Eroberung von Ungarn nun auch die Niederlande und die Herrschaft über Italien gewonnen hatte, andrerseits die koloniale Ausbreitung Englands, dem gegenüber Holland an politischem Einfluß durchaus zurücktrat.
Ludwig Xiv. starb 1715; die Krone Frankreichs ging an ein Kind über, den zweijährigen Ludwig Xv., für den zunächst sein Oheim, der 1715. ebenso begabte wie sittenlose Philipp von Orleans, die Regentschaft führte.
3. Die Entstehung der russischen Großmacht.
Vorgeschichte Rils;lauds.
§ 29. Der russische Staat ist gegründet worden durch Normannen schwedischer Herkunft, die im neunten Iabrbundert unter Führunh?Z Fürsten Rurik Großnowgorod eroberten und nachher immer weiter nach 9 guar^ Süden vordrangen, bis.ste.k1ewu)Lsetzten. Ruriks Geschlecht herrschte bis
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Peter der Große und der nordische Krieg.
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aufhob und bte Leitung der Kirche dem heiligen Synod übergab, der völlig von ihm selbst abhängig war.
Nach außen beteiligte er sich an dem österreichisch-venetianischen Kriege Ifi{g“eg gegen die Türken und erwarb im Frieden von Karlowitz Asow und bamit 1699. einen festen Punkt an der südlichen Küste. Um die Schweden aus den Ostseeprovinzen zu verbrängen, verbanb er sich mit August dem Starken, Bündnis dem Kurfürsten von Sachsen und König von Polen, und mit Fried-Karlxu. rich Iv. von Dänemark.
§ 31. Der nordische Krieg. 1700—1721. In Schweden war aus Gustav Adolf seine Tochter Christine gefolgt, eine eifrige Gönnerin der 1ß54 t Wissenschaften, unter deren Regierung Schweden im Westfälischen Frieden einen bedeutenden Machtzuwachs erfuhr. Sie entsagte 1654 dem Throne, trat in Innsbruck zum katholischen Glauben über und lebte später in Rom, wo sie auch gestorben ist. Den schwedischen Thron bestieg nunmehr ihr Vetter Karl X. Gustav von Pfalz-Zweibrücken. Dieser begann 1655 einen Krieg gegen Polen (s. § 36), in welchem er, mit dem Kurfürsten ißßo. Friedrich Wilhelm von Brandenburg vereinigt, den Sieg von Warschau 1656. davontrug, wandte sich aber, als Dänemark ihm den Krieg erklärte, gegen dieses Land und zwang es zum Frieden von Roskilbe und zur Abtretung 1658. der bisher bänischen Südspitze Skanbinaviens. Bald barauf brach er 1660. biesen Frieden wieder; die Ruhe im Norden wurde erst nach seinem Tode durch die Friedensschlüsse von Oliva und Kopenhagen wiederhergestellt.
Sein Nachfolger Karl Xi. herrschte bis 1697. Unter ihm erlitt der Karl xi. schwedische Waffenruhm eine starke Einbuße durch die Niederlage bei Aehrbellin. Dagegen gelang es ihm, durch rücksichtslose Einziehung der Krongüter, die zu einem großen Teil der schwedische Adel an sich gebracht hatte, den Staatshaushalt zu ordnen und die königliche Macht zu befestigen.
Ihm folgte Karl Xii., der mit fünfzehn Jahren den Thron bestieg: wie Kmi xil sich bald herausstellen sollte, ein hervorragender Feldherr, feurig und ent- ''mg. schlossen, zugleich aber von unüberwindlichem Starrsinn.
Nunmehr glaubten die Nachbarstaaten die Zeit gekommen, um Ursachen Schweden die beherrschende Stellung an der Ostsee zu entreißen. So ent- nordischen
Krieges.
brannte der nordische Krieg: Schweden, Dänen, Russen und Polen stritten um die Ostseeprovinzen, die Trümmer des deutschen Ordensstaates, und um das dominium maris Baltici, den einstigen Besitz der deutschen Hanse. Peter von Rußland und August von Polen hofften die Ostseeprovinzen zu erobern; August rechnete besonders auf seine Verbin-
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Das Zeitalter des Einporkommens Preußens. - 1648—1786.
und das eroberte Warschau wieder aufgeben mußte, schloß er mit Karl X. ein Bündnis, ließ 8500 Brandenburger zu den 9500 Schweden stoßen, Schlacht von und beide Fürsten errangen in der dreitägigen Schlacht bort Warschau.
Sbaxu&ait
1656. einen glänzenden Sieg über das biermal so starke, aber zum allergrößten Teil aus unausgebildeten Truppen bestehende polnische Heer. Bald daraus Vertrag von gestand Karl dem Kurfürsten im Vertrage bort Labiau den soube-
Labian
1656. ränen Besitz des Herzogtums Preußen zu.
Dämscher Als aber 1657 Dänemark, der alte Nebenbuhler Schwedens, Karl den Krieg erklärte und sich dieser gegen den neuen Gegner nach Holstein wandte, gab der Kurfürst, der nun allein den Polen gegenüberstand, das Vertrag schwedische Bündnis auf und schloß mit Johann Kasimir den Vertrag
Don Wehlau , ......
1657. vtz_n Wehlau, worin ihm auch von Polen die Souveränität über Preußen zugestanden wurde, und ein Bündnis ab. Indessen zwang
1658. Karl X. durch seine kühne Überschreitung der gefrorenen Belte die Dänen ^ieg g^egenzum Frieden bort Roskilde. Als er diesen Frieden plötzlich wieder brach, nahm Brandenburg im Bunde mit dem Kaiser, dem eben gewählten Leopold I., Polen und den Niederlanden am Kriege gegen Schweden teil; dieser wurde in Schleswig-Holstein, wo schon damals branden-burgische und kaiserliche Truppen Alsen erstürmten, und in Pommern geführt?) Die Hoffnung freilich, durch diesen Krieg Schwedisch-Pommerit Friede zu gewinnen, erfüllte sich nicht; dagegen wurde- in dem Frieden von “Teuo.^Oitbtt (bei Danzig), der nach Karls X. plötzlichem Tode unter Frankreichs Vermittlung abgeschlossen wurde, die Souberänität des Kurfürsten iuhreußen bestätigt.
§ 37. Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. Wie Friedrich Wilhelm während des polnisch-schwedischen Erbfolgekrieges die Partei gewechselt hatte, so war er auch später, indem er bersuchte, sein zerstückeltes Land inmitten mächtiger, übelwollender Nachbarn zu politischer Selbständigkeit und europäischer Bedeutung emporzuheben, zu einer Politik des borsichtigen Labierens und zu öfterem Bündniswechsel genötigt. Eine Zeitlang war er auch Mitglied des Rheinbundes.
1) Damals wandte sich der Kurfürst in einer Flugschrift an die ganze deutsche Nation. „Ehrlicher Teutscher, dein edles Vaterland war leider bei den letzten Kriegen unter dem Vorwande der Religion und Freiheit gar zu jämmerlich zugerichtet und an Mark und Bein dermaßen ausgezogen, daß von einem so herrlichen corpore schier nichts übrig verblieben ist als das bloße Skeleton. Wem noch einig teutsch Blut um sein Herze warm ist, muß darüber weinen und seufzen.... Was sind Rhein, Weser, Elbe und Oderstrom anders als fremder Nationen Gefangene? .... Biente. d.crß. du ein Teutscher bist!" *
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Extrahierte Ortsnamen: Warschau Warschau Schwedens Holstein Roskilde Brandenburg Polen Schweden Schleswig-Holstein Pommern Danzig Karls Frankreichs Schweden Rhein